Im Ruhestand: Reinhard Tykwer zurück im Revier

Nach fast 36 Jahren Ludwig-Erhard-Berufskolleg ist nun Schluss für den Ruhrpöttler Reinhard Tykwer. Der, in Bottrop wohnhafte, Pädagoge bleibt nun morgens im Revier statt den Weg ins Münsterland auf sich zu nehmen. 

Reinhard Tykwer geht nach 36 Jahren LEBK in den Ruhestand.

Seit 1983 prägte Tykwer die Höhere Berufsfachschule für Wirtschaft (auch als Höhere Handelsschule bekannt), erst als Lehrer, dann seit 1994 in verantwortlicher Rolle als Abteilungsleiter. Über 6.000 Schülerinnen und Schüler hat der Studiendirektor zur Fachhochschulreife unterrichtet, erzogen, geführt und sie in und durch die Prüfungen begleitet. Dabei hatte er immer ein Herz für die schwierigen Schülerinnen und Schüler, die er mal erzieherisch streng, mal väterlich fürsorglich in ihre berufliche Zukunft entließ. Dabei gelang es auch den vermeintlich Gescheiterten wieder neue Wege aufzuzeigen und sie neu für Schule und Beruf zu motivieren.

Neben der unterrichtlichen Tätigkeit und der Bildungsgangleitung in der Höheren Berufsfachschule leitete er zeitweise noch weitere Bildungsgänge der Schule, u.a. den Großhandel oder die Höhere Handelsschule für Abiturienten. Außerdem kümmerte er sich über viele Jahre um die Stundenplanung der 140 Kolleginnen und Kollegen und 3.000 Schülerinnen und Schülern. Den Bildungsgang der ein- und zweijährigen Handelsschule baute er neu an der Schule auf und hat dabei nicht vergessen, wie perfekt damals das Lehrerteam funktionierte.

Feierlich verabschiedeten am Donnerstag Schulleiterin Martina Becker-Lenz und das Kollegium den langjährigen Kollegen nun in den verdienten Ruhestand. Mit den Worten eines buddhistischen Mönchs würdigte Martina Becker-Lenz die pädagogische Arbeit Tykwers: "Das Wirken ist keinesfalls umsonst gewesen, sondern unbezahlbar."

Thomas Wehland und Denis Brandt, Lehrer der Schule, gaben ihm musikalisch "Wieder hier" von Marius Müller Westernhagen mit auf seinen Weg in die Pension im Revier.

"Die produktive und konstruktive Arbeit mit meinen Kollegen, aber auch die guten pädagogischen Gespräche mit den Kollegen werden mir fehlen", resümiert Tykwer und als passionierter Frühaufsteher ergänzt er: "Aber ich freue mich trotzdem, dass mein Alltag nun nicht mehr durch den Stundenplan bestimmt wird." Und mit diesem letzten Zitat Martin Diesterwegs schloss Tykwer: "Als Lehrer ist man nie fertig, auch nicht, wenn man fertig ist."