Auslandspraktikum: Villena - ich komm wieder

Mein Name ist Johanna und ich bin im dritten Jahr meiner Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel bei der Firma Mosecker GmbH und Co. KG in Münster. Zum Ende des zweiten Lehrjahres meiner Ausbildung durfte ich für vier Wochen in Spanien bei der Firma Ferri ein Praktikum absolvieren und viele Erfahrungen sammeln.

Johanna Holle (Mitte) im Praktikumsunternehmen Ferri mit zwei spanischen Arbeitskolleg*innen.

Ausflug nach Valencia: Die moderne “Ciudad de las artes y de las ciencias“ vom Architekten Santiago Calatrava.

Zeit für Wochenendausflug zum Hafen von Alicante.

Johanna Holle im Praktikumsunternehmen Ferri mit zwei Kolleginnen.

Das Ludwig-Erhard-Berufskolleg in Münster bietet seinen Berufsschülern an, ein gefördertes Praktikum im europäischen Ausland zu absolvieren. Durch das Projekt „Erasmus+ - Reaching out for Europe“ wird das Praktikum auch finanziell unterstützt.

Für mich war das eine gute Gelegenheit auch mal in eine andere Arbeitsweise und Kultur hinein zu schnuppern und etwas über den Tellerrand vom Münsterland hinaus zu schauen, bevor ich nach meiner Ausbildung ins Berufsleben einsteige. Zudem war es eine gute Erfahrung mal ganz auf sich allein gestellt zu sein und auf neue Leute zuzugehen, obwohl man sprachlich unsicher ist. Zugegeben stellte ich mir das mit dem Spanisch leichter vor, doch konnte ich mich immer einigermaßen verständigen. 

Mein Praktikum war recht individuell gestaltet. Nachdem ich in der Schule den Wunsch für das Zielland Spanien äußerte wurde mir sofort eine Ansprechpartnerin der Schule genannt. Sie teilte mir mit, dass das LEBK eine Kooperation mit einer Schule in Villena hat. So kam dann auch schnell der Kontakt zum spanischen Unternehmen Ferri in Villena, wo ich dann auch mein Praktikum machte. Auch bei der Unterkunft wurde mir schnell geholfen und so konnte ich meinen Flug für Anfang Juli buchen.

Nachdem ich dann angekommen war, half mir die Austauschbetreuerin der spanischen Partnerschule dann auch mich einzufinden. Am ersten richtigen Tag in Spanien wurde ich von der Lehrerin abgeholt und sie zeigte mir die Schule, wo sie arbeitet. Gegen Mittag fuhren wir dann mit der Direktorin zum Praktikumsbetrieb. Dort wurde mir dann alles gezeigt und wir saßen zusammen und redeten über mein Praktikum. Im Unternehmen waren auch zwei weitere Kollegen beschäftigt, die ein Praktikum für die Schule machten. Wir sprachen auch über die Arbeitszeiten, die ohne die typische „Siesta“ natürlich nicht auskamen. Ebenfalls wurde mir eine Ansprechpartnerin vorgestellt, die neben Spanisch auch sehr gutes Englisch sprach.

An den nächsten Tagen wurde ich dann in meine täglichen Aufgaben eingearbeitet. Während des Praktikums hatte ich auch regelmäßig Feedbackgespräche im Unternehmen. 

Da Villena eine gute Zuganbindung hat und in Spanien Zugfahren nicht sehr teuer ist konnte ich am Wochenende auch Ausflüge nach Alicante und Valencia unternehmen. Aber auch in Villena gab es viel zu sehen. Die Stadt hat 33.000 Einwohner und neben der Burg und dem Rathaus konnte man auch viel Gastronomie genießen. Zur Siesta war die ganze Stadt wie leergefegt und alle waren in ihren Häusern, doch abends war die Stadt noch bis 23 Uhr belebt und alle trafen sich um zu essen oder zu trinken. Im Praktikum erkannte ich die Unterschiede der Kulturen. Deutlich aufgefallen ist mir das fehlende Umweltbewusstsein der Spanier. So wurde alles in Plastik verpackt und statt der in Deutschland üblichen Butterbrotdose wurde hier alles in Alu-Folie verpackt. 

Mein Fazit

Ich würde jedem empfehlen, ein solches Praktikum zu machen. Ich habe persönlich vieles dazu gelernt. Nicht nur zur Verbesserung der Sprache sondern viel mehr zur persönlichen Entwicklung hat das Praktikum sehr geholfen. Dadurch, dass bei mir das Praktikum sehr individuell gestaltet war, war ich vier Wochen lang sehr auf mich alleine gestellt und konnte auch nur bedingt wieder in meine gewohnte Kultur und Sprache flüchten. Das half mir persönlich auch sehr. Die Eindrücke und Erfahrungen kann einem niemand mehr nehmen.